Jahresbericht 2018-2019

18 — FORSCHUNG Organische Batterien weiterentwickeln und für neue Anwendungen erschließen Neues Schwerpunktprogramms 2248 „Polymer basierte Batterien“ wird an der Fakultät koordiniert Die DFG hat im April 2019 die Einrichtung des Schwerpunktprogramms „Polymer-basierte Bat- terien“ (SPP 2248) bekanntgegeben. Insgesamt erhält das durch die Universität Jena koordinierte Programm in den kommenden sechs Jahren über 12 Mio. Euro. Die Organic Battery Days im Juni 2019 (S. 28; S. 136) fungierten gleichzeitig Der neue SPP „Polymer-basierte Batterien“ bündelt die lokal verstreuten Aktivitäten in Deutschland auf dem Ge- biet der organischen Batterien. Foto: Jan-Peter Kasper. als Vorbereitungstreffen; die erste dreijährige Förderperiode beginnt 2020. Neben Jena sind die Universitäten in Bochum, Dresden, Freiburg und Karlsruhe im Koordinationsteam beteiligt. Das Forschungsprogramm wird sich neuen organischen bzw. polymeren Materialien für die Energiespeicherung widmen. Fünf Bereiche wer- den untersucht: 1. die Modellierung für die Identi- fizierung von vielversprechenden Materialien, 2. das grundlegende Verständnis der ablaufenden (Redox-)Prozesse und möglicher Nebenreaktio- nen, 3. das Design und die Synthese von redox- aktiven Polymeren, 4. die Entwicklung von neuen Elektrolyten, und 5. die detaillierte Charakterisie- rung für die Aufklärung der in den Kompositen ablaufenden Prozesse. Das Schwerpunktprogramm wird die lokal verstreuten Forschungsaktivitäten auf dem Ge- biet der organischen Batterien in Deutschland zusammenführen. „Nun können die in Deutsch- land vorhandenen Expertisen auf dem Feld der Polymer-basierten, druckbaren Metall-freien Bat- terien gebündelt werden, um für neuartige An- wendungen im Gesundheitswesen, der Sensorik und des Internets der Dinge Energiespeicher zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Ulrich S. Schubert, Koordinator des Programms (S. 56). Chemisches Beziehungsgeflecht entschlüsseln Sonderforschungsbereich „ChemBioSys“ verlängert: DFG fördert Verbund für weitere vier Jahre Der Sonderforschungsbereich ChemBioSys (SFB 1127) ist am 1. Juli 2018 in die zweite För- derphase gestartet. Die DFG unterstützt den seit 2014 bestehenden Verbund bis 2022 mit weite- ren rund 9,5 Millionen Euro. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- ler untersuchen in 21 Einzelprojekten die komple- xen Kommunikationswege und Wechselbezie- hungen verschiedener Organismen (u. a. Pilze, Bakterien, Mikroalgen) und ihrer Umwelt. Das Forschungsteam betrachtet dabei die komplexen Beziehungsnetzwerke in ihrer Gesamtheit und erforscht, wie Gemeinschaftsstrukturen entste- hen und ihre Vielfalt erhalten bleibt. Im Fokus stehen Naturstoffe, die als Vermittler dienen – praktisch als chemische Sprache der Natur. Ne- ben der grundlagenorientierten Forschung geht es langfristig auch darum, die komplexen Biosys- teme mithilfe chemischer Mediatoren gezielt manipulieren zu können. Praktische Anwen- dungsfelder dafür sind z. B. in der Ökologie, der Landwirtschaft und der Infektions- und Therapie- forschung zu finden. Der SFB vereint Arbeitsgruppen der Universität Jena, des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (HKI), des Max-Planck-Instituts für chemische Ökologie und der Universität Potsdam. Er bildet zudem eine zentrale Säule des Forschungsclusters Balance of the Microverse (S. 16).

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