Jahresbericht 2018-2019

FORSCHUNG — 17 Licht zur Herstellung energiereicher Chemikalien nutzen DFG fördert Sonderforschungsbereich/Transregio 234 „CataLight“ der Universitäten Ulm und Jena Im Mai 2018 hat die DFG bekanntgegeben, dass sie den gemeinsamen Sonderforschungsbereich/ Transregio (SFB/TRR) 234 „CataLight“ der Uni- versitäten Jena und Ulm in den nächsten vier Jahren mit rund zehn Millionen Euro fördert. Wei- tere Partner sind die Universität Wien, das Max- Planck-Institut für Polymerforschung sowie das Leibniz-Institut für Photonische Technologien e. V. Sprecher ist Prof. Dr. Sven Rau von der Universität Ulm; Prof. Dr. Benjamin Dietzek ist Co-Sprecher. Der Forschungsverbund erforscht die grundle- gende Funktionsweise bis hin zu ersten Anwen- dungen innovativer photokatalytisch aktiver Ma- terialien. Nach dem Vorbild der natürlichen Pho- tosynthese sollen molekulare Katalysatorsyste- me für die lichtgesteuerte Erzeugung von Wasser- stoff und Sauerstoff aus Wasser entwickelt wer- den. Im Mittelpunkt der Arbeiten stehen das kon- struktive Wechselspiel zwischen molekularen Photokatalysatoren und ihrer Polymer-basierten Umgebung, die eine hohe Kontrolle über die Re- aktivität erlauben, aber verglichen mit z. B. pho- tokatalytisch aktiven Metalloxiden relativ instabil sind. „Es ist das Ziel des neuen SFB/TRR 234, die Energie des Sonnenlichts für die Wasserspaltung mit molekularen Maschinen nutzbar zu machen“, sagt Prof. Dr. Sven Rau. „CataLight soll ein mecha- nistisches Verständnis der Wechselwirkungen von lichtgetriebenen molekularen Katalysatoren mit strukturierten weichen Materialien liefern.“ Da- für sei zunächst viel Grundlagenforschung zum chemischen Prozess notwendig. Am Ende der ersten Förderphase sollen neue Erkenntnisse über diesen Prozess vorliegen und verschiedene Mate- rialien evaluiert worden sein. Fernziel sind künstli- che Chloroplasten mit exakt definiertem Design. Nichtlineare Optik in kleinsten Dimensionen Sonderforschungsbereich 1375 „Nonlinear Optics down to Atomic Scales“ im Juli 2019 gestartet Die DFG fördert an der Universität Jena einen neuen Sonderforschungsbereich 1375 „Nonlinear Optics down to Atomic Scales“; kurz NOA: Für zunächst vier Jahre erhält das Team um Prof. Dr. Ulf Peschel (Physikalisch-Astronomische Fakul- tät; Sprecher) und Prof. Dr. Stefanie Gräfe (Institut für Physikalische Chemie; stellvertretende Spre- cherin; S. 69) eine Förderung von etwa neun Milli- onen Euro. Startschuss des Großforschungspro- jektes war am 1. Juli 2019. Im neuen SFB forschen Physiker und Chemi- ker zur nichtlinearen Wechselwirkung zwischen Licht und Nanostrukturen oder Einzelmolekülen. Das Forschungsteam wird die auftretenden Wechselwirkungsprozesse zwischen Licht und Materie mit atomarer Auflösung untersuchen, im Computer modellieren und schließlich lernen zu kontrollieren. Die Friedrich-Schiller-Universität kooperiert dabei mit dem Fraunhofer-Institut für Angewand- te Optik und Feinmechanik und dem Leibniz- Institut für Photonische Technologien in Jena sowie mit der Humboldt-Universität zu Berlin und der Technischen Universität München. Der an der Universität Jena angesiedelte SFB „Nonlinear Optics down to Atomic Scales — NOA“ untersucht nicht- lineare optische Wechselwirkungen von Licht mit niedrigdimensionaler Materie. Foto: Jan-Peter Kasper.

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