Jahresbericht 2018-2019
Die Vermessung des lokalen Erdmagnetfeldes und die Ermittlung von elektrischen Leitfähigkei- ten mithilfe von geo-elektrischen Profilmessun- gen sind häufig genutzte geophysikalische Explorationsmethoden. Lokale Variationen des Erdmagnetfeldes werden durch unterschiedlich magnetisierte Gesteine im Untergrund hervorge- rufen. Dabei ist die induzierte Magnetisierung abhängig von der magnetischen Suszeptibilität im Untergrund und der Stärke des Erdmagnet- felds, während die remanente Magnetisierung unabhängig vom Hintergrundfeld vorliegt und abhängig z. B. von den Bedingungen bei der Bil- dung der Gesteine ist. Die Auswertung magneti- scher Daten ist nie eineindeutig. Daher sind zu- sätzliche Informationen erforderlich, was die im Rahmen von REMAGSOURCE von der Carl-Zeiss- Abb. 1. 3D Widerstandstomographie zeigt einen Körper geringerer Leitfähigkeit in großer Detailtreue. Abbildung: M. Queitsch. Lehrstuhl für Allgemeine Geophysik Prof. Dr. Nina Kukowski Forschungsschwerpunkte Geophysikalische Abbildung von Strukturen und Fluidsystemen der oberen Erdkruste Geophysikalische Erkundung von Sedimentbecken und Simulation von Transportprozessen Die Rolle von Materialtransfer, Gashydratsystemen und Hangstabilität an konvergenten Plattenrändern Skalierte physikalische Experimente zu Prozessen der Materialumlagerung in Sedimentsystemen Zum Lehrstuhl gehört das Geodynamische Observatorium Moxa, in dem lange Zeitreihen verschiedener geophysikalischer Parameter registriert werden, die die direkte Beobachtung von Deformations-, Wärme- , und Fluidtransportprozessen sowie die Identifizierung von trendhaften Veränderungen im System Erde, z. B. Klimaänderungen erlauben (siehe auch Seite 134). 120 — FORSCHUNG Kombination geoelektrischer, magnetischer Volltensor- und elektromagnetischer Datensätze zur ver- besserten räumlichen Charakterisierung von Gesteinseigenschaften im Untergrund Stiftung geförderte Entwicklung einer mehrstufigen Strategie zur direkten Bestimmung magnetischer Gesteinseigenschaften mittels nicht-invasiver geophysikalischer Methoden zum Gegenstand hatte. Lateral unabhängige Informationen über die magnetischen Gesteinseigenschaften und gerichtete Messungen der Magnetfeldgradienten bilden die Basis hierfür. So wurde in diesem Pro- jekt ein magnetisches Volltensor-Gradiometer- system verwendet, welches alle räumlichen Ab- leitungen der Erdmagnetfeldkomponenten ver- misst. Zur Bestimmung der elektrischen Eigen- schaften des Untergrundes wurden elektromag- netische Messverfahren (EM) verwendet, bei denen Ströme in elektrisch leitfähigen Bereichen des Untergrundes induziert werden. Da die Aus- breitung der elektromagnetischen Wellen auch von den magnetischen Eigenschaften abhängt, erlaubt dieses Verfahren auch die Bestimmung der magnetischen Suszeptibilität. Die Feldmes- sungen wurden an Lavaströmen im Westeifel Vulkanfeld durchgeführt (Abb. 1). Mithilfe geeig- neter, auch gemeinsamer Inversionsverfahren wurde eine Interpretation der erhobenen Daten durchgeführt.
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