Jahresbericht 2018-2019

Dr. Dieter Pudlo und Mitarbeiter koordinieren das BMWi-Verbundprojekt HyINTEGER. Dieses unter- sucht die hydraulischen, mineralogischen, geo- chemischen und biogenen Wechselwirkungen bei der Untertagespeicherung von Wasserstoff in konvertierten Gaslagerstätten. Sorgfältig ausge- wählte Gesteinsproben von unterschiedlichen Gesteins- und Fluidzusammensetzungen sowie Druck- und Temperaturbedingungen werden zu- nächst genauestens mineralogisch, chemisch, mikrotomographisch, petrophysikalisch und mechanisch untersucht (Abb. 2). Dann wird den Proben im Labor unter realistischen Bedingun- gen H 2 oder CO 2 zugesetzt. Wir beobachten standort- oder materialabhängige Minerallösung oder -fällung und Korrosion. Die Ergebnisse scheinen zu widerlegen, dass sich H 2 gegenüber Mineralen und Gesteinen weitestgehend inert verhält. Die Analyse von Mikrotomographie- Datensätzen zeigt zum Teil eine Vernetzung der Migrationswege, aber teilweise auch eine Ver- stopfung dieser Bahnen durch Mineralfällung oder Partikeltransport. Die festgestellten Korrosi- onsphänomene sind als Überzüge auf Stahlober- flächen beschränkt. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Untertagespeicherung von H 2 weitaus kom- plexer ist als angenommen. Untertagespeicherung von Energierohstoffen FORSCHUNG — 117 Im EU-Projekt RESIBIL zwischen Institutionen der Tschechischen Republik und der Bundesrepublik Deutschland wird ein grenzübergreifendes Grund- wassertransportmodell im Bereich des Elbsand- steingebirges erarbeitet. Dazu müssen die beiden Beckenteile sedimentologisch und biostratigra- phisch korreliert werden. Dr. Thomas Voigt erar- beitete auf der Grundlage von Bohrungsdaten und Oberflächenaufschlüssen das geologische Modell, welches die Grundlage für hydrogeologi- sche Modellierungen bildet. Regionale Geologie zur Grundwassermodellierung Frühe Erde Im DFG-SPP 1833 „Building a Habitable Earth“ wurden Forschungsvorhaben von Prof. Heubeck und Postdoc Inga Köhler gefördert; Postdoc Sami Nabhan war ebenfalls in diesem Thema aktiv. Sie erforschen eine der ältesten guterhalte- nen Gesteinsserien, aufgeschlossen im südli- chen Afrika. Beide Postdocs zogen inzwischen nach Erlangen bzw. Paris weiter. Prof. Heubeck erforscht mit zwei neuen Dok- toranden schwerpunktmäßig weiterhin die archa- ische Geologie des Barberton Grünsteingürtels Südafrikas und Eswatinis (Abb. 3). Dabei geht es insbesondere um eine Einheit mächtiger Sand- steine, die zahlreiche mikrobielle Spuren frühen Lebens beinhaltet. Gleichzeitig herrschte intensi- ver Vulkanismus. Abb. 2. Mikroskopische Dünnschliffaufnahme eines hochporösen Speichersandsteins aus den Rotliegendschichten des Norddeutschen Beckens (ca. 3500 m Teufe). Der Porenraum, nutzbar als Speicherraum, ist blau angefärbt. Der Sandstein besteht v.a. aus Quarz (weiß), Feldspäten und Gesteinsbruchstücken (fleckig grau). Abb. 3. Jährliche Geländearbeiten im Barberton Grünsteingürtel Südafrikas erbringen laufend neue Daten zu Oberflächenbedingungen der frühen Erde. Foto: Christoph Heubeck.

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