Jahresbericht 2018-2019

Lehrstuhl für Allgemeine und Historische Geologie Prof. Dr. Christoph Heubeck Forschungsschwerpunkte  Transport und Sedimentation von Materie an der Oberfläche der Erde; Wechselwirkung von Sedi- mentverteilung mit Bio-, Atmo- und Hydrosphäre über geologische Zeiträume (Heubeck, Voigt)  Mikropaläontologische Untersuchungen, vor allem Paläomilieurekonstruktion kontinentaler und randmariner Ablagerungsräume des Quartärs; aktualistische, biostratigraphische und taxonomische Studien im Rahmen von Geoarchäologie, Paläoklima-, Biodiversitäts-, Küsten- und Umweltforschung (Frenzel, Alivernini)  Untersuchungen zur sicheren und langfristigen Speicherung von H 2 und CO 2 in tiefen Sandsteinvor- kommen und geologischen Strukturen; Auswirkungen möglicher Reaktionen zwischen H 2 / CO 2 und Komponenten von Speichergesteinen (Mineralbestand, Formationsfluid, Biozönosen, Kohlenwasser- stoffverbindungen) auf Reservoirqualität und –dichtigkeit (Pudlo, Henkel)  Regionale Geologie und Erdgeschichte Thüringens und Mitteldeutschlands; Grundlagen der geother- mischen und hydrogeologischen Nutzung; Interaktion zwischen der Verkürzung und Heraushebung von Gebirgszügen und der Absenkung und Füllung angrenzender Sedimentbecken (Voigt)  Geologische Hinweise auf die Oberflächenbedingungen und Tektonik der frühen Erde; Entstehung und Ausbreitung des frühen Lebens (Heubeck, Köhler, Nabhan) 116 — FORSCHUNG Abb. 1. Ansammlung von Schnecken in einer Strandzone als Zeugen eines inzwischen verdunsteten frühholozänen Sees in der Salzpfanne von Tayma (Saudi-Arabien). Fotos: Peter Frenzel. Wir untersuchten die anthropogene Beeinflussung ästuariner Systeme in West- und Südafrika. Unsere wichtigsten Organismengruppen sind Ostrakoden (schalentragende aquatische Kleinkrebse), Fora- miniferen und Mollusken. Die Verbreitung und Ökologie dieser Gruppen sowie chemische Unter- suchungen an Sediment, Wasser und Schalen dokumentieren anthropogene Einflüsse und er- lauben die detaillierte Rekonstruktion historischer Umweltveränderungen. Diese sind von Bedeutung für ein nachhaltiges Küstenzonenmanagement. Im Verbundprojekt TRACES (Tracing Human and Climate Impacts in South Africa) führen wir seit 2018 Untersuchungen an der Ostküste Südafri- kas durch. Ein zweites Untersuchungsgebiet in Mikropaläontologie und Paläomilieuanalyse Ghana wird im Projekt TUIRO (Tracking Human Impact by Foraminifera and Ostracoda) bearbei- tet. Aufbauend auf unseren Expeditionen und Ergebnissen wurde Mitte 2019 ein Antrag auf ein DFG-Projekt zur Fortsetzung der Arbeiten ge- stellt. Ein Bericht der Zeitschrift GEO über unsere zweite Expedition erschien im Oktoberheft 2019. Das DFG-Verbundprojekt CLEAR (Holocene Climatic Events in northern Arabia) wurde 2019 abgeschlossen. Schwerpunkte waren Paläokli- maforschung und geoarchäologische Fragestel- lungen. Dafür wurden Sedimente eines frühho- lozänen Salzsees mit einer exotischen, marinen Fauna im Nordwesten der saudi-arabischen Wüsten untersucht.

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