Jahresbericht 2018-2019
Lehrstuhl für Fernerkundung Prof. Dr. Christiane Schmullius Forschungsschwerpunkte Ausbildungsinitiative ‚EO College‘ zur Verknüpfung digitaler und traditioneller Lehrmodelle Ableitung von landwirtschaftlichen und Waldparametern auf lokaler und regionaler Ebene Datenassimilation zur Verbesserung des satellitengestützten Vegetationsmonitorings Fernerkundung urbaner Räume (Strukturtypen, thermale Hotspots, Vegetationsschäden) Radarsatellitengestützte Kartierung von Hebungs–/Senkungsprozessen sowie Bodenfeuchte Multiskalige Zeitreihen-Analysen zur Verknüpfung von Drohnendaten mit Erdbeobachtung Citizen-Science-Beiträge zur Unterstützung der Umweltbeobachtung (Stichwort Pixelkataster) 108 — FORSCHUNG Das übergeordnete Ziel des SPACES Verbundvor- habens SALDi – das von den Universitäten Jena, Augsburg und Tübingen sowie dem DLR durchge- führt wird – ist die Implementierung innovativer und nachhaltiger Werkzeuge zur Beurteilung der Landdegradation in mannigfaltig genutzten Land- schaften in Südafrika. Der Lehrstuhl für Ferner- kundung analysiert die Aufnahmen der ESA Ra- darsatelliten Sentinel-1A/B im Hinblick auf Bo- denfeuchte- und Landoberflächendynamik. Dabei dienen Naturschutzgebiete, in Anlehnung an das Konzept der potentiellen natürlichen Vegetation (PNV), als Indikatoren für die potentielle naturna- he Landoberflächendynamik. Das BMBF SPACES II-Verbundprojekt SALDi: South African Land Degradation Monitor Im Bereich der Radarfernerkundung erfordert die hohe raum-zeitliche Dynamik südafrikanischer Landoberflächen eine an diese Bedingungen an- gepasste fernerkundliche Prozesskette. Es wurden repräsentative Radarrückstreu-Signal-Zeitreihen als Degradationsindikatoren ermittelt, die für be- stimmte Vegetationsgesellschaften charakteris- tisch sind, um sowohl inhärente Veränderungen zu detektieren, als auch Oberflächen zu identifi- zieren, die für eine Bodenfeuchteableitung geeig- net sind. Dabei dienen insbesondere die Land- oberflächen der Nationalparks als Benchmarkflä- chen zur Definition von Basistrends. Die Daten- würfel dienen der Erstellung von Vegetations- struktur-, Biomasse- und Oberflächenfeuchte- Karten. Hierfür werden sowohl biophysikalische als auch empirische Methoden ausgewertet. Hier setzt SALDis innovative methodische Frage- stellung an, Synergien und Informationsgewinn durch die Einbeziehung optischer Daten und Pro- dukte, wie LAI und Vegetationsindizes, zu quanti- fizieren. Bodenfeuchtenetzwerke unterstützen mittels In-situ-Informationen die Validierung der Bodenfeuchteableitung. Datentechnisch ergeben sich neue Herausforderungen aufgrund der gro- ßen Datenmenge der vier Sentinel-Satelliten (circa 5 TB pro Jahr für die sechs Arbeitsgebie- te). „Big Data Machine Learning“-Ansätze sind hier notwendig und werden in den sechs Arbeits- gebieten grundlegend hinsichtlich einer synergis- tischen, operationellen Umsetzung untersucht. Abb. 1. Pivot-bewässerte Felder westlich des Mokala National Parks in Südafrika — einem der sechs SALDi Projektgebiete. Die Farben entstehen durch die Kombination multi-temporaler Radar-Satellitendaten (ESA Sentinel-1A/B).
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