Fakultätsbericht 2016-2017

Neben dem kooperativen Lernen am gemein- samen Gegenstand ergeben sich auch über die Disziplingrenzen hinweg Möglichkeiten zu ge- meinsamen Lernbewegungen. Diesem grenz- überschreitenden Verständnis folgend, wurde eine Exkursion nach La Gomera (2015) zusam- men mit der AG Bodenkunde (Prof. Michalzik) durchgeführt. Die Potentiale disziplinübergreifen- der Projekte wurden auch im Rahmen von Studi- enprojekten, die die Didaktik mit dem Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie durchgeführt hat, aus- gelotet (2016 und 2017). Diese Form der sogenannten „Und“-Seminare entstand im Kontext des vom BMBF geförderten Projekts ProfJL, welches die Verbesserung der LehrerInnenbildung an der Universität Jena zum Ziel hat. Die Implementierung dieser Seminar- form in die Ausbildung angehender Geographie- lehrkräfte an der Universität Jena wurde ange- bahnt. FORSCHUNG — 97 Kooperatives Lernen: interdisziplinär und interkulturell [4] Dickel, M. (2017): Multi-Modal und Dialogisch. Wie Geographie Gestalt gewinnt. In: Rempfler, A. (Hrsg.): Wirksamer Geographie- unterricht. Unterrichtsqualität: Perspektiven von Expertinnen und Experten Band 5. Hohengehren: Schneider, 45-56. [5] Keßler, L. (2017): Boundary crossing: Über eine geographiedidak- tische Seminarkonzeption, die Grenzen zwischen Theorie und Praxis personell und inhaltlich zu überschreiben vermag. In: „Geographie, Jugend und Bildung“ 2, 2017, 6-12. [69 Pettig, F. & F. Reinhardt (2017): Kooperation in der Lehrerbildung. Erfahrungen aus einem Seminar von Wirtschaftsgegographie und Geographiedaktik. In: Dickel, M., L. Keßler, F. Pettig & F. Reinhardt (Hrsg.): Grenzen markieren und überschreiten. Münster. (im Druck) Unter dem Titel „Grenzen mar- kieren und überschreiten. Posi- tionsbestimmungen im weiten Feld der geographiedidakti- schen Forschung“ fand am 28. und 29.06.2017 in den Ro- sensälen in Jena das jährliche Symposium des Hochschulver- bands für Geographiedidaktik statt. Ziel der Veranstaltung war es, die Positionalität und Situiertheit der verschiedenen Ansätze in der Geographiedi- daktik auszuloten und zu er- kunden. Eine Fish-Bowl-Diskus- sion zum Stand und zu Per- spektiven der geographiedi- daktischen Forschung setzte den innerfachlichen Dialog zur Verhandlung des Selbstver- ständnisses der Geographiedi- daktik, der auf dem Geogra- phentag in Berlin 2015 begon- nen wurde, fort. Insgesamt zeigte sich, dass sich die Geo- graphiedidaktik als lebendiges Feld begreift, in dem sich durch das forschende Tun die Wis- senschaftsordnungen und Po- sitionierungen immer neu figu- rieren. Die Entwicklung unse- res Faches als lebendige, krea- tive, zukunftsgewandte univer- sitäre Disziplin ist ebenso auf die epistemische Grenzmarkie- rung wie auf die Grenzüber- schreitung angewiesen. Nehmen wir Grenzmarkierung und Grenz- überschreitung als komplemen- täre Bewegungen in der geo- graphiedidaktischen Forschung ernst, gehen die Bildung und Ent- wicklung von Forscherpersön- lichkeiten und unseremFach Geo- graphiedidaktik Hand in Hand. Abb. 3. Fish-Bowl Geographiedidaktik 2017 in Jena. Foto: Dickel. Abb. 2. Alto de Garajonay, 2015. Foto: Dickel. Positionsbestimmungen und Grenzverschiebungen. Zum Selbstverständnis der Geographiedidaktik

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