Fakultätsbericht 2016-2017
Professur für Didaktik der Chemie Prof. Dr. Volker Woest Forschungsschwerpunkte Methodenentwicklung zur Öffnung des naturwissenschaftlichen Unterrichts (Förderung des kooperierenden Lernens, Lernprozessförderung durch unstrukturierte Lernhilfen, Entwicklung der Aufgabenkultur) Entwicklung von Lehrerprofessionalität durch frühe Praxiserfahrung Kompetenz- und Interessenentwicklung im fächerübergreifenden naturwissenschaftlichen Unterricht Geschichte der Chemie (Entwicklung des Chemieunterrichts im frühen 20. Jahrhundert) Fachdidaktische Rekonstruktion forschungsorientierter und fächerübergreifender Naturwissenschaftsthemen 90 — FORSCHUNG Ein Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe ist die Methodenentwicklung zur Öffnung des naturwissenschaftlichen Unterrichts . Ausgehend von reformpädagogischen Konzepten werden curriculare Designs entwickelt, die selbstgesteu- ertes Lernen in Gruppen fördern. Sozialempiri- sche Studien zur Lernprozessanalyse der Lernen- den und zur Entwicklung des Interessenskon- strukts begleiten die Vorhaben. Die Studien zei- gen, dass Lernmaterialien, die die Selbstlernfä- higkeit fördern wollen, bestimmten Kriterien ge- nügen müssen. Daneben sollten sie vor allem unterschiedliche Lernwege bereitstellen, wobei den visuellen Zeichensystemen für die Anregung Forschungsprofil naturwissenschaftlicher Lernprozesse eine be- sondere Bedeutung zukommt. Ein weiteres Arbeitsfeld ist die Verbesserung des Kontakts „Schule – Universität“ . Der Fonds der Chemischen Industrie, das Thüringer Minis- terium für Bildung, Jugend und Sport (TMBJS) und die Robert-Bosch-Stiftung unterstützen die- se Vorhaben. In den Schulentwicklungsprojekten konnte ein Netzwerk der Lernwerkstätten der Thüringer Grundschulen aufgebaut und mit den kooperierenden Regelschulen und Gymnasien im Sinne der partizipativen Aktionsforschung curri- culare Projekte entwickelt werden. Diese Projek- te konnten einerseits durch die Einrichtung eines Schülerlabors verstetigt werden, welches als einziges chemisch-ausgerichtetes Projekt im Freistaat seit 2003 bereits über 10.000 Schüle- rinnen und Schülern Experimentalveranstaltun- gen zu alltagsorientierten und fächerübergreifen- den Themen bot. Andererseits führten diese Vor- haben zum Aufbau des Mitteldeutschen Chemie- lehrerfortbildungszentrums, welches seit 2006 jährlich ca. 250 Lehrerinnen und Lehrer über eine Vielzahl an unterrichtsrelevanten Themen fortbil- det (gefördert durch die Gesellschaft Deutscher Chemiker). Insbesondere werden Forschungsfragen zur Förderung des kooperierenden Lernens, der Lernprozessförderung durch unstrukturierte Lernhilfen und des kompetenzorientierten Expe- rimentierens sowie zur Entwicklung der Aufga- Abb. 1+2. Im Rahmen der CampusThüringenTour im Oktober 2017 betreute die AG Chemiedidaktik 16 Schülerinnen. Fotos [2]: Christoph Worsch.
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