Fakultätsbericht 2016-2017
Lehrstuhl für Anorganische Chemie II Prof. Dr. Winfried Plass Forschungsschwerpunkte Koordinationschemie der Übergangsmetalle und Lanthanoide mit besonderem Fokus auf deren Be- schreibung mit Hilfe von theoretischen und physikalischen Methoden Molekulare magnetische Materialien Einzelmolekülmagnete (SMMs) Spin-frustierte Moleküle tritoper Liganden als Basis für Qubits Magnetische Systeme mit optisch aktiven und redoxaktiven Liganden Funktionale Koordinationspolymere Magnetische Koordinationspolymere mit redoxaktiven Linkern Poröse Systeme mit gaststeuerbaren Eigenschaften Einzelkettenmagnete Bioanorganische Chemie Strukturelle und funktionale Enzymmodelle Zweikernkomplexe (heterodinuklear, bimetallische Reaktivität, ungewöhnliche Koordination) Verfügbarkeit von Metallionen in biologischen Systemen 30 — FORSCHUNG Magnetische Moleküle bieten sehr interessante Anwendungsmöglichkeiten im Rahmen der Quan- tentechnologie, einer insbesondere auch auf EU- Ebene aktuell im Fokus stehenden Zukunftstech- nologie. Unser Beitrag zu diesem Thema ist durch zwei Schwerpunkte geprägt: a) Systeme mit trito- pen Liganden und Spin-Frustration. b) Einzelmo- lekülmagnete auf der Basis von Übergangsmetall- und Lanthanoid-Komplexen. Neben den experimen- Magnetische Moleküle als Qubits und Einzelmolekülmagnete tellen Untersuchungen führen wir auch quanten- chemische Berechnungen auf unterschiedlichem theoretischen Niveau durch (DFT bis ab initio Verfahren). Bei Komplexen mit tritopen Brückenliganden geht es um grundlegende Fragen zur magneti- schen Wechselwirkung und potenzielle Anwen- dungen auf der Basis einer Kopplung zwischen molekularem Spin und elektrischen Feldern zur Adressierung entsprechender Moleküle. Für Einzelmolekülmagnete auf der Basis von pseudotetraedrischen Cobalt(II)-Komplexen konnten wir Struktur-Eigenschaftsbeziehungen aufstellen, die ein gezieltes Design ermöglichen. Im Zuge dessen ist es gelungen, oxidations- und hydrolysebeständige Verbindungen mit hohen thermischen Barrieren zu synthetisieren und mag- netisch zu charakterisieren. Zu diesem Thema bestehen intensive Koope- rationen auf internationaler (COST-Action Mol- Spin), nationaler (HZB Berlin) und lokaler Ebene. [1] Ziegenbalg, S., Hornig, D., Görls, H., Plass, W. (2016): Cobalt(II)- Based Single-Ion Magnets with Distorted Pseudotetrahedral [N 2 O 2 ] Coordination: Experimental and Theoretical Investigations. Inorg. Chem., 55, 4047, DOI: 10.1021/acs.inorgchem.6b00373. [2] Spielberg, E.T., Gilb, A., Plaul, D., Geibig, D., Hornig, D. Schuch, D., Buchholz, A., Ardavan, A., Plass, W. (2015): A Spin-Frustrated Trinuclear Copper Complex Based on Triaminoguanidine with an Energetically Well-Separated Degenerate Ground State. Inorg. Chem., 54, 3432, DOI: 10.1021/ic503095t. Abb. 1. Arrhenius-Plot für Einzelmolekülmagnete auf der Basis von Cobalt(II)-Komplexen und eine zugehörige Struktur aus [1]..
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