Fakultätsbericht 2016-2017
14 — FORSCHUNG Die Verbindungen zwischen ober- und unterirdischen Lebensräumen Sonderforschungsbereich „AquaDiva“ wird für weitere vier Jahre gefördert Auf einer Untersuchungsfläche für Bodensickerwasser im Hainich CZE kontrollieren Prof. Dr. Kai Uwe Totsche und Geologin Katharina Lehmann die Stations- parameter. Foto: Robert Lehmann. Im Juni 2017 hat die Deutsche Forschungsge- meinschaft bekanntgegeben, dass der 2013 ge- startete Sonderforschungsbereich „AquaDiva“ für weitere vier Jahre gefördert wird. Für die För- derperiode bis 2021 erhält das SFB-Team rund 9,5 Millionen Euro. Ziel des Forschungsverbun- des ist es, ein besseres Verständnis der Verbin- dungen zwischen oberirdischen und unterirdi- schen Lebensräumen zu gewinnen und aus den gewonnenen Erkenntnissen Empfehlungen für den nachhaltigen Schutz dieser Ökosysteme und ihrer Dienstleistungen für den Menschen zu ent- wickeln. Am SFB beteiligt sind neben der FSU Jena auch Forscher des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie (MPI-BGC), des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien (IPHT) und des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung (UFZ). Im SFB arbeiten rund 55 Wissenschaftlerin- nen und Wissenschaftler in 15 Teilprojekten. Ins- besondere den Teil der sogenannten „kritischen Zone“, die in der bodennahen Atmosphäre beginnt und sich bis zu den Grundwasserleitern erstreckt, haben die Forscher im Visier. Während der ers- ten Förderperiode wurde im Thüringer Hainich eine Forschungsplattform − das Hainich Critical Zone Exploratory (CZE) − etabliert. Aus unter- schiedlicher Tiefe und zu unterschiedlichen Zeit- punkten werden hier Wasserproben entnommen und mit Hilfe moderner Hochdurchsatzmethoden analysiert. Dabei haben die Forscher festgestellt, dass sich die untersuchten Parameter von Mess- punkt zu Messpunkt, im Jahresverlauf und nach extremen Wetterereignissen deutlich unterschei- den. In der zweiten Projektphase geht es nun darum, die zugrundeliegenden Mechanismen zu identifizieren, die zu den Standort-Unterschieden führen. Gleichzeitig möchte man die neue For- schungsplattform auch für weitere Partner und internationale Kooperationen öffnen. Weitere Informationen siehe auch S. 92 und S. 125. Navigation für Arzneistoffe Neuer Sonderforschungsbereich „PolyTarget“ gestartet Im neuen Sonderforschungsbereich „PolyTarget“, entwickeln Wissenschaftler der Friedrich-Schiller- Universität Jena Systeme, mit denen sich künftig Medikamente zielgerichtet an den Ort ihrer Be- stimmung lotsen lassen, um die Wirkstoffe punkt- genau dort freizusetzen, wo sie gebraucht werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert „PolyTarget“ seit 2017 zunächst für vier Jahre mit rund zehn Millionen Euro. Beteiligt sind neben Chemikern, Materialwissenschaftlern, Pharmazeuten und Biochemikern der Universität Jena auch Mediziner des Universitätsklinikums Jena (UKJ) sowie Wissenschaftler der Jenaer Leibniz-Institute für Photonische Technologien (IPHT), für Naturstoff-Forschung und Infektions- biologie (HKI) sowie für Alternsforschung (FLI). Mehr Informationen siehe S. 45.
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