Fakultätsbericht 2016-2017
Lehrstuhl für Allgemeine und Historische Geologie Prof. Dr. Christoph Heubeck Forschungsschwerpunkte Transport und Sedimentation von Materie an der Oberfläche der Erde; Wechselwirkung von Sedi- mentverteilungsmustern mit Bio-, Atmo- und Hydrosphäre über geologische Zeiträume (Heubeck, Köhler, Voigt) Mikropaläontologische Untersuchungen, v.a. Paläomilieurekonstruktion kontinentaler und randmari- ner Ablagerungsräume des Quartärs; aktualistische, biostratigraphische und taxonomische Studien im Rahmen von Geoarchäologie, Paläoklima-, Biodiversitäts-, Küsten- und Umweltforschung (Frenzel) Untersuchungen zur sicheren und langfristigen Speicherung von H 2 und CO 2 in tiefen Sandsteinvor- kommen und geologischen Strukturen; Auswirkungen möglicher Reaktionen zwischen H 2 / CO 2 und Komponenten von Speichergesteinen (Mineralbestand, Formationsfluid, Biozönosen, Kohlenwasser- stoffverbindungen) auf Reservoirqualität und -dichtigkeit (Pudlo, Henkel) Regionale Geologie und Erdgeschichte Thüringens und Mitteldeutschlands; Grundlagen der geother- mischen und hydrogeologischen Nutzung; Interaktion zwischen der Verkürzung und Heraushebung von Gebirgszügen und der Absenkung und Füllung angrenzender Sedimentbecken (Voigt) Geologische Hinweise auf die Oberflächenbedingungen und Tektonik der frühen Erde; Entstehung und Ausbreitung des frühen Lebens (Heubeck, Köhler) 110 — FORSCHUNG Im DFG-SPP 1833 „Building a Habitable Earth“ werden Forschungsvorhaben von Prof. Heubeck und Postdoc Inga Köhler gefördert; Postdoc Sami Nabhan ist ebenfalls in diesem Thema aktiv. Ihre Vorhaben beziehen ihre Daten von einer der ältes- ten gut erhaltenen Gesteinsserie der frühen Erde, aufgeschlossen an der Basis der Schichtfolge im südlichen Afrika. Prof. Heubeck erforscht, zusammen mit einem Doktoranden und Prof. Martin van Kranendonk Frühe Erde Abb. 1. Schroffe Bergzüge in den Makhonjwa-Bergen an der Grenze Südafrikas zu Swaziland erschließen einige der ältesten guterhaltenen Gesteine unseres Planeten. Foto: C. Heubeck. (Sydney), inwieweit großmaßstäbliche Gesteins- deformation in der Erdfrühzeit weniger von hori- zontal gerichteten Kräften, wie durch die heutige Plattentektonik, sondern vielmehr durch vertikale Bewegungen gekennzeichnet war. Dies war mög- licherweise Folge eines erhöhten Wärmeflusses und intensiverer Konvektion des Erdmantels, welche Konsequenzen für die Geometrie und Füllungsmuster von Sedimentbecken hat. Dr. Köhler erforscht, ob küstennah abgelager- te, gebänderte Eisenerze durch die Einwirkung von Sauerstoff, der in der angrenzenden Tiden- zone durch Cyanobakterien entstand, gefällt wur- den. Sie sucht mittels geochemischer, geomikro- biologischer und petrologischer Techniken nach Hinweisen für die Oxidation von Pyrit und bakte- riellen Überresten. Dr. Nabhan untersucht u.a. einige der ältesten Böden des Planeten und sucht in den Isotopen- verhältnisse von Sulfatknollen nach Hinweisen für eine frühe Besiedlung der Kontinente. In einem weiteren Projekt erstellt er regionale Karten der thermalen Überprägung des Untersuchungsge- biets, welche die vielversprechendsten Lokationen für zukünftige Beprobungen aufzeigen werden.
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