Fakultätsbericht 2016-2017

Abb. 2. Das Hydro-Akustik-Profil eines der Küstenseen zeigt drei unterschiedliche Sedimenteinheiten. Das BMBF-Verbundvorhaben RAiN, das 2016 um zwei Jahre verlängert wurde, zielt auf die Erwei- terung der Kenntnisse zur spätquartären Klima- entwicklung und -dynamik im südlichen Afrika. Hier wird das Klima maßgeblich durch Variatio- nen der Meeresströmungen rund um das Kap beeinflusst, denen eine Schlüsselrolle im globa- len Klimageschehen zukommt. Hauptziel ist es, durch hochauflösende Unter- suchungen von Sedimentkernen aus Seen und Feuchtgebieten entlang der Küste Südafrikas ein besseres Verständnis der spätquartären Umwelt- veränderungen zu erlangen. Neben der wissen- schaftlichen Zielsetzung stehen Aus- und Weiter- bildung des geowissenschaftlichen Nachwuchses sowie der Ausbau der Kooperation zwischen deutschen und südafrikanischen Forschungs- einrichtungen im Fokus. In 2016 wurden weiterhin die von der DFG unterstützten Geländearbeiten an 15 Stauseen im Kruger Nationalpark zur Quantifizierung des Bodenabtrags unter naturnahen Bedingungen abgeschlossen. Die Modellierung der Sediment- FORSCHUNG — 103 Spätquartärer Landschaftswandel in Südafrika akkumulation zeigt, dass diese auf nur wenige Ereignisse innerhalb von 50 Jahren zurückgehen. Dies bestätigt eindrücklich den Wert von Geo- archiven unter semi-aridem Klima. [4] Reinwarth, B., Riddell, E. S., Glotzbach, C., Baade, J. (2017): Estimating the sediment trap efficiency of intermittently dry reservoirs: lessons from the Kruger National Park, South Africa. Earth Surf. Process. Landforms, doi: 10.1002/esp.4263. [5] Wündsch, M., Haberzettl, T., Meadows, M., Kirsten, K., Kasper, T., Baade, J., Daut, G., Stoner, J., Mäusbacher, R. (2016): The impact of changing reservoir effects on a 14C chronology for a Holocene sediment record from South Africa. Quaternary Geochronology 36, 148-160, doi: 10.1016/j.quageo.2016.08.011. Holozäne Klimaentwicklung in der Mongolei Das semi-aride Klima der Mongolei wird von zwei globalen atmosphärischen Zirkulationssystemen gesteuert: den Westerlies, die Luftmassen vom Nordatlantik bringen, und dem asiatischen Mon- sunsystem. Das Verständnis der raum-zeitlichen Variabilität der Systeme hat großes Potential zum Verständnis globaler Klimaveränderungen beizu- tragen. Klima- und Umweltarchive wie Seen und Feuchtgebiete in der Mongolei reagieren sensibel auf diese Veränderungen und sind deshalb be- sonders geeignet für eine regionale Landschafts- und Klimarekonstruktion. Hierzu werden innova- tive Methoden, v.a. stabile Isotope (δD, δ 18 O) an Blattwachsen und Zuckern, sowie 14 C-Datierungen angewandt, um die holozänen hydrologischen Bedingungen aus Sedimenten ausgewählter Seen in der Zentralmongolei (Telmen, Ugii Nuur) und des Altais (Khar Nuur) zu rekonstruieren. Zur Kalibration der Anwendung dienen Isotopen- zusammensetzungen rezenter Pflanzen und Oberböden. Abb. 3. Vegetationsprobe zur Isotopenkalibration. Foto: Rauh.

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